Das Rätsel: Wohin sind ca. 100.000.000 l der Weinimporte Österreichs versickert?

Knapp eine Million Hektoliter Wein, also 100.000.000 Liter wurden 2024 importiert. Davon gingen ca. 15 % in Flaschen, der Rest in EU-Cuvées. Wo sind diese 85 %, der Rest der 100.000.000 Liter? Deklariert sind sie nirgends oder sehr selten. Ein Thema, das, wie bei uns üblich, unter den Tisch gekehrt wird, darüber reden wir nicht.

Es ist auch verständlich. Insider wissen genau, wohin; aber angesichts der rechtswirksamen Kraft von multinationalen Konzernen ist Schweigen angebracht. Wobei die Kammer, das Ministerium und die Politik die Kraft dazu hätten – wo ist diese enorme Menge an minderwertigsten Weinen?

Unsere Betriebe leiden unter den für Weine von Qualität kaum kostendeckenden Preisen – und irgendwelche „Unbekannten“ importieren die mindesten Weine Europas und werfen sie auf den Markt. Es wäre so einfach, mit der Landwirtschaftskammer, dem Ministerium, den Konsumenten „reinen Wein“ einzuschenken und die EU-Cuvées zu erklären.  

BITTE UM IHRE ANTWORT wenn Sie wissen wohin diese „Weine“ versickern, die unsere Weinbauexistenz gefährden.


Export-Rückgang: Wen wundert es?

Der Export nach Deutschland und der Schweiz ist beachtlich zurück gegangen und ist in den letzten Monaten fast in freiem Fall. Chris Yorke hat die Ursache gefunden:

„Nachdem letztes Jahr wieder mehr günstiger Wein im Tank nach Deutschland verkauft wurde, haben wir bald bemerkt, dass wir den außergewöhnlich hohen Exportwert von 2023 nicht halten werden können. Dafür ist auch die gesamte globale Wirtschaftslage aktuell zu volatil.“

Der Tankexport ist schuld – so eine etwas seltsame Aussage wäre bei Präsident Donald Trump durchaus möglich. In der Realität aber krank, denn der Tankexport entlastet den sowieso überfüllten Inlandsmarkt.

Wenn der Flaschenexport, den im Grundzug auch jeder große Betrieb bezüglich Wertschöpfung lieber hätte, nicht mehr funktioniert, was bleibt über? Im Weinüberangebot im Inland im wahrsten Sinne zu ersaufen?

Mutlos, für alle gefällig, rudern wir um den heißen Brei – und verwenden dazu jährlich ca. 78 Millionen Euro – ohne messbare Ergebnisse – das Abwärts ist aber als einziges messbar.