Ein Modell, das in diese Richtung zeigt, war die Vorführung des autonomen Roboters Bakus in den Weingärten des Stiftes Klosterneuburg. Das Gerät kann nach einer einfachen Erfassung der GPS-Punkte autonom im Bereich der Reben Boden lockern, Gassen mähen, Zwischenstock räumen und mähen, bis hin zum Laubschneider. Vorschneider und Pflanzenschutzgerät kommen nacheinander in den nächsten 1-2 Jahren auf den Markt. Das heißt, er kann alle Arbeiten über Boden und Stock im Weingarten eines bio-orientierten Weinbaubetriebs autonom und perfekt ausführen. Diese Aussage beruht auf den Erfahrungen von über 250 Geräten in aller Welt, das System von Bakus der Firma VITIBOT ist schon lange aus den Kinderschuhen der Pionierzeit der autonomen Weingartenarbeit entwachsen. Als Tochter des europäischen Landmaschinenherstellers SAME Deutz Fahr (SDF Group) entspricht es den Regeln in der Betreuung und Gerätesicherheit eines globalen Anbieters.
Grundsätzlich mangelt es im Weinbau an qualifizierten Weingartenpersonals. Die Zeit, als die Weingartenarbeit die Aufgabe für die Älteren war, ist Großteils vorbei, denn zu Recht ein wenig den Ruhestand zu genießen, haben sie wohl verdient. Der Roboter Bakus könnte einen Schritt in die richtige Richtung aufzeigen. Die 75 kWh Batterie sichert eine Arbeitszeit von 12+ Stunden. Die Bedienung über eine Smartphone-Steuerung ist einfach, ohne Problem, auch die Technik mit präziser Personenerkennung dient der Sache. Denn viele Wanderer sehen einen Weingarten als öffentliches Gut und der Gesetzgeber ist noch nicht in die reale Welt der Autonomie mit den speziellen Ansprüchen ausgerichtet. Im Moment gibt es noch Freiräume, die die autonome Weingartenarbeit etwas behindern.
Der Arbeitskräftemangel und der Faktor Zeit sind jederzeit fassbare Grundlagen für diese Technologie. Hinzu kommen die Vorteile der geringen Bodenbelastung, der Anspruch auf CO2-freies arbeiten. Der Anspruch auf Klimaschonung ist im Weinbau jedem Winzer aus der Tagesarbeit bekannt. Die Schlagworte Nachhaltigkeit oder biologisches Arbeiten mit der Natur haben absolute Berechtigung, die mit der im Moment schwierigen Wirtschaftslage im Weinbau in Einklang gebracht werden sollte.
Dieses Gerät und seine Möglichkeiten sind eine Chance für den Weinbau in der Gegenwart und nahen Zukunft. Wobei ein wesentlicher Bestanteil in der Zusammenarbeit mit dem Importeur Thomas Beisteiner liegt, denn das Geräte hat unterschiedliche Anforderungen als die üblichen Landtechnik. Es beginnt im Weingarten, der auf Eignung geprüft werden muss und eventuell, wenn auch nur in sehr kleinem Rahmen, an die Technologie angepasst wird. Auch die Rentabilität der beachtlichen Investitionskosten von 180.000 € bis 250.000 € (je nach Ausstattung unter Einbindung des Vorhandenen) muss rechnerisch erkannt werden. Aus Sicht der Redaktion wäre der Einsatz für Gemeinschaften im Bereich mittlerer und kleineren Betriebe in möglichst geschlossen Weinbauflächen sinnvoll.
Die Vorführung und der Geräteinsatz begeisterte die Besucher wie den Direktor Eder der HLBA, ebenso auch den Bio-Austria Obmann von Wien, Klingenbrunner, natürlich auch den Investor, das Stift, der Weingutsleiter Peter Frei sieht eine neue Ära. Das Modell in Tattendorf mit über 50 ha geschlossener Anbaufläche und einem Betrieb, wo jeder Handgriff eine Kostenstelle ist, in den Alltag mit völlig geänderten Ansprüchen zu übertragen, ist eine Herausforderung für das junge dynamische Team von Beisteiner, aber wert sich damit zu befassen.
Im laufenden Jahr sind keine weiteren Vorführungen geplant, da der Roboter in diesem Jahr in den Weingärten des Stifts Klosterneuburg in Tattendorf seine Arbeit verrichten wird. Interessierte können sich aber melden und es werden dann bei Bedarf, in Abstimmung mit dem Stift, Vorführungen in Tattendorf möglich sein.