Du betrachtest gerade Tourismus und Wein – totales Risiko oder absoluter Gewinn?

Das Modell der Joiser mit dem „System Schalko“ beweist, dass die Kombination aus Tourismus und Wein ein wunderbares Geschäft sichern kann.

Diese Pioniere bauten mit dem Bürgermeister Steurer eine „Welt“ auf, wo bei bis zu über zehn Hektar Weingarten keine einzige Flasche ausgeführt werden muss – und gute Erträge durch den Tourismus gesichert sind. Klein, überschaubar, mit einem Top-Design mit Licht- und Schalltechnik; einfach zum Wohlfühlen auf hohem Niveau. Das Erlebnis Weinbau & Winzer läuft unaufdringlich, quasi „am Rande“ mit, ohne das Familienleben der Betriebe zu stören. 

Aber auch eine zweite Linie – mit einem „richtigen“ Hotel fand Einzug in den Weinbau: Große, sogar ungewöhnlich schöne und aufwendige Projekte wurden umsetzt.

Viele sind in Entwicklung bzw. im Bau aber einige (auch bekannte) Projekte stehen vor dem Aus. Die -wenn auch stille- Suche nach Investoren zeigt in Insiderkreisen die Probleme auf. Die Probleme sind Personal (sowohl Suche als auch Kosten), die Küche mit ihren Kosten, die mangelnde Auslastung – vom nebeligen Oktober, November über den Winter bis in den April hinein. Das sind sechs bis sieben Monate – fast ertragslos. Die Objektkosten hinsichtlich Energie und Erhaltung laufen aber weiter, genauso wie die Bankkredite… 

Sicher, Corona wirkte sich teilweise (mangels Fernreisen) auf den Besuch des Weinlandes extrem positiv aus, aber nun locken wieder die Reisen in alle Welt, die sind überbucht – der Kunde will die „wiedergewonnene Freiheit“ genießen. 

Die Entwicklung mit größeren, gut ausgestatteten Hotels birgt also enormes Risiko. Vielfach ausgelöst durch ein „Der große XY baut ein Hotel, deshalb bauen wir jetzt auch eines…!“ Nicht nur in der Steiermark sind die Insolvenz Gerichte mit den Folgen befasst….

In Summe: Sechs Betriebe in Jois zeigen, dass Wein und Tourismus gute Existenzen erlauben. Dieser Weg – mit nur einigen Zimmern im High End Bereich – und dem Weinverkauf, der online von zu Hause und bei den Gästen wie bei den Stammkunden weiter läuft, sichert Einnahmen. Hinzu kommt: Das Personal, das im Grunde nur aus Hilfen besteht, lässt sich in den Orten finden. Heiz- und Energiekosten laufen im Betrieb mit – und wenn in der „stieren Zeit“ nichts geht wird zugesperrt – aber eben nicht ganz: Melden sich Gäste für ein paar Tage an, wird die Heizung aufgedreht und es läuft wieder. 

Ein anderes Modell ist jenes von Kirnbauer in Deutschkreutz: Die Familie kaufte ein gut eingeführtes Hotel mit einem großen Kundenstamm. Sie adaptierte das Hotel und es gelang, die Stammkunden und ihre Gäste in eine Einheit zu verbinden, die wirtschaftlich Sinn ergibt.