Nun schreiben die Medien den Wein in die Abwärtsspirale. Je mieser die Medien sind, umso mehr bietet sich das Thema als Titelstory an. Es sind schnelle Schlagwortsammlungen ohne Background. Sich damit zu befassen, was Wein eigentlich ist: Dazu fehlt vielen das Interesse. Gedanken, warum und weshalb seit 8 Jahren in China ein Weinbau bewiesen ist. Dass bei uns seit der Bronzezeit eine hohe Weinkultur gegeben ist oder in Ägypten zur Zeit des Tutanchamuns Wein etwas Besonderes war (wobei nachgewiesen ist, dass Ramses III. ein schwerer Kiffer war) – warum dann die Mühe des Weinbaus?
Wein aus der Natur hatte als Volksmedizin einen übergeordneten Wert. Das Buch von Dr. mult. Uni-Prof. Burger „Weinbau in der Bibel“ zeigt diesen besonderen Wert des Weines im Alten und Neuen Testament. Wissenschaftliche Studien, wie jene von Corda in Großbritannien, wurden im angesehensten wissenschaftlichen Magazin „Nature“ publiziert. Dass Wein das Demenzrisiko um 50 % minimiert, sind wissenschaftliche Fakten. (Wenn es Sie interessiert: Wir haben alle wissenschaftlichen Arbeiten in einem Heft gesammelt, das wir Ihnen gerne kostenlos zusenden).
Die Entwicklung war zu erwarten, denn was aus wirtschaftlichem Zwang aus dem Wein geworden ist, führt zu chemischen Derivaten, die keine Freude bereiten, sondern ein billiges Rauschmittel sind. Kosten Sie sich durch. Würden Sie das kaufen? Die Rodungen in Bordeaux als Beispiel: Was wurde gerodet? Von den Billigsdorfern mit mieser Qualität, die anderen von Güte wachsen enorm.
Was heißt das für uns?
Grundsätzlich ist Österreich ein kleines Hochqualitätsland, das nach den Regeln der Natur Weine produziert. Aber die Qualität mit Öffentlichkeitsarbeit zu fördern, war und ist kein Thema. Dabei hätten wir das Instrument, die ÖWM, die auch mehr als genug an Mitteln verfügt. Im Weinbauverband der Kammer ist die Verwaltung von Gesetzesauflagen fast ein Mittelpunkt des Wirkens. Warum zeigen wir den Konsumenten nicht die öffentlichen Daten der HLBA, was ein Wein von Güte in Österreich kosten muss, und erklären den Konsumenten, was er erwirbt? Darüber reden wir nicht.
Extrem, aber ich stehe dazu: Dummheiten wie das Exportverbot für DAC-Weine im Tank (vorher untersucht und ebenso bei Übernahme: Es wurde alles aus dem Glykol-Problem gelernt) – in Summe betrifft es um die 10 % der Gesamternte, die dadurch auch auf den schon überfüllten Inlandsmarkt zurückfließt. Der DAC im Supermarkt um 3,99 € – in Kürze der Standard? Oder weniger? Wohin soll der Wein?
Wichtig ist, dass mit viel Geld, das auch Sie aufbringen, eine Riedenverordnung, die nur ganz wenigen dient, der Mittelpunkt der Diskussionen ist.
Von „oben“ wird es keine Hilfen geben. Wir müssen das Gemeinsame suchen. Wir müssen den Konsumenten erklären, was er erwirbt, wenn er einen österreichischen Wein kauft. Weiß der Konsument, dass Spitzentrauben 2 Euro und mehr kosten? Dass echte Qualitätsarbeit unter 8 Euro Gestehungskosten, wenn jeder Handgriff bezahlt werden muss, unmöglich ist?
Wir müssen das kommunizieren – es gibt keine Hilfen gegenüber dem Abwärtstrend.
Dieser Report ist ein neutraler, exzellenter Bericht über die ungeschminkte Realität: 4.08 Euro ist der Durchschnittspreis pro Liter Wein in Deutschland. https://www.zeit.de/2024/38/winzer-wein-herstellung-weingut-trauben