Nachbericht
Schwerpunktthema Klima
Tendenzen, Entwicklungen, Folgen und Lösungsansätze
Thema 1: Die Auswirkung der Klimaveränderung ist ein Thema, das bis zum Erbrechen mit verschiedensten Aussagen gebracht wird, und welches an jeglicher Zukunft des Menschen in der Landwirtschaft bzw. im Weinbau zweifeln lässt…
Die publizierten und auch die von Ministern ausgesprochenen Lösungsansätze – sich in dunkler Zukunft weniger, kürzer bzw. kalt zu duschen – bis hin zur Aussage des ehemaligen Bundeskanzlers Kreisky in der Energiekrise der 70er Jahre, sich doch nass zu rasieren anstatt elektrisch, ergeben wenig Sinn; ein Leben in Askese, mit dunkelsten Bedrohungen ist das oberflächliche Resümee.
Im jenem Sinn, dass wir das alles selber wieder verändern könnten, wenn wir etwas anders denken und handeln, war der Impulsvortag von Mag. Christian Salmhofer einzigartig! Salmhofer ist Klimaexperte, der in der Vergangenheit mit seinen Erkenntnissen aneckte – zu einer Zeit, als das alles noch kein großes mediales Thema war.
Das Besondere an Salmhofer: Er erschöpft sich nicht in in Diagrammen und fachspezifischen Termini, sondern verbindet Fakten mit Wortwitz – ohne Rücksicht auf politisch gerade opportune Ansichten – zu einem nachhaltig wirkenden Vortrag, der den Zuhörer erkennen lässt, dass er selbst einen wertvollen Beitag für seine Zukunft leisten kann/muss.
Salmhofer bietet als Wissenschaftler der ersten Stunde des Bereiches Klima & Energie sein Wissen und eine Analytik, die auch eine bewältigbare Zukunft vermitteln. Er zeigt, wie wir unsere Zunkunft absichern können – sein Wissen ist bewunderns-, sein Vortag absolut empfehlenswert!
Thema 2: Ing. Erwin Gartner, Berater der LW Kammer, vermittelte das Thema ‚Neue Schädlinge im Weinbau‘ – auch durch die Klimaerwärmung bedingte. Gerade in einem Weinbaugebiet das sich erstaunlich gut entwickelt und außerdem einen PIWI Anteil von über 13% hat ein nicht ganz so einfaches Thema.
Denn nicht nur für die Öffentlichkeit (teilweise auch für die Medien, nicht nur in Kärnten) bedeutet PIWI ‚eine Rebe in die Erde stecken und als nächstes einmal Trauben runterzuscheiden‘. (Das ist natürlich jetzt sehr vereinfacht dargestellt.) Gegen Kirschessigfliege, Amerikanische Rebzikade, sowie erstmalig völlig neue Erkrankungen bei PIWI Anlagen bedürfen sie jedoch trotzdem dem Schutz der Ernte.. Gartner war und ist in seinen Anlagen und der Beratung nur der Natur, der Ökologie verpflichtet, er lebt diesen Weg; aber es gilt eben auch, den Ertrag zu sichern. Ein toller Vortrag, mit viel Mut und Klarheit gebracht.
Thema 3: Schutz der Ernte im Weinbau.
Zu Frustar bleibt nicht viel zu sagen – denn diese Systeme haben sich schlicht bewährt! Sie schützen die Ernte über Jahrzehnte. Leider fehlt offenbar vielen Winzern in ganz Österreich der Rechenstift: in 25 Jahren zwei, vier oder gar fünf Hagelschäden – das ist in vielen Gebieten normal. Noch dazu werden die Hagelschäden klimabedingt enorm steigen – und mit dem Verlust eines Hagelsschadens wäre schon ein Netz bezahlt..
Verlust der Ernte, der Schaden am Holz, Ertragsausfall – die Rechnung wäre recht einfach (nicht zu vernachlässigen sind auch die beachtlichen Vereinfachungen der Weingartenarbeit).
Helios, ein System zum Thema Frost: entwickelt von einem österreichischen IT-Techniker und Weinfreud in Zusammenarbeit mit Haidegg, Dr. DI Steinbauer, mit Winzern, und Silberberg; in Deutschland ausgezeichnet mit dem Innovationspreis 2022 sowie einem Silber Award.
Gemeinsam mit dem Land Steiermark wurde eine Demoanlage errichtet, die die perfekte Funktion zeigt – Helios und dem Partner Frustar ging es bei diesem Vortrag nicht um (Ver)Kauf sondern darum, sich mit der Anlage und ihren Ergebnissen zu befassen. Denn ausgelegt auf ca 30jährige Nutzung ist das System zwar eine große Investition, aber in den Frostgebieten an sich fast zwingend nötig. Ansehen und mit dem Thema befassen hat den Vorteil, Wissen zu bekommen – es lohnt sich jedenfalls, denn das Thema Frostschutz im Weinbau wartet ja mit allerhand seltsamen Angeboten auf.
Thema 4: Der Weg zur Ökologie in der Zugmaschinen-Entwicklung.
Vorab ist Ing. Markus Laurentschitsch MSc und dem Team von Eschenauer zu danken – das Forum durfte in diese (Wachstums-)Geschichte eintauchen: Kubota investierte in Frankreich 50 Millionen Euro in ein Denk- und Entwicklungszentrum, das den vollautonomen Betrieb des ganzen Weingarten-Jahres, bis hin zu den gesamten Aufzeichnungen zum Ziel hat.
Dass alle Arbeitschritte autonom gemacht werden können, dafür gibt es bereits einen Prototyp, der diese Funktion zeigt – sicher kein Thema, das von heute auf morgen tauglich für den Masseneinsatz ist. Dass auch die Abgase um fast 90% reduziert wurden, sollte ebenfalls erwähnt werden. Und dass für den ökologisch anspruchsvollen Weinbaubetrieb kleine Kettentraktoren zur Wurzel- und Bodenschonung entwickelt wurden…
Die Themen E-Traktor und andere zeigen das intensive Bemühen eines Weltkonzerns, die Natur und das Kima zu schützen – nicht als Alibi, sondern als echte Herausforderung.
Thema 5: Boden, Humus, Mycorrhitza –
komplexe Strukturen, die über 100 Jahre lang vergessen, respektive verdrängt wurden. Die Mycorrhitza, die Grundlage von allem Leben sowie der resultierende Humus zählten in der ‚Gläubigkeit‘ an die chemisch-technische Landwirtschaft nichts (mehr). Der oft genannte Urwald in Dürrenstein mit dem dort üblichen natürlichen Humusanteil hat eine nahezu unendliche Wasserkapazität, auch bei dem nun oft auftretenden Starkregen, sowie ein gesundes Pflanzenwachstum. Hinzu kommt, dass die Erderwärmung, der Klimawandel, von CO2 verursacht wird – und der Boden/Humus der größte CO2 Speicher ist. Würden wir den Humus also auf das normale Maß wieder aufbauen, wäre das Klimaproblem gelöst. Und übrigens: genau das haben 40 Staaten schon vor sechs Jahren unterschrieben – geschehen ist nichts! Gerade wir in Österreich hatten den Pionier schlechthin, der zeigte wie man rein physikalisch Huminsäure aus z.B. Traubentrester gewinnen kann – wissenschaftlich mit über 60 Arbeiten und in der Praxis bestätigt – doch da wäre sehr viel von dem gesamten Düngerhandel obsolet gewesen..
Leider ist Ing. Schneider verstorben, seine Arbeiten wären heute allerdings richtungsweisender denn je. Humus und Boden sind unsere Zukunft!
Dass dieser Dialog gerade in Kärten begonnen wurde liegt wohl daran, dass Kärnten als Weinland noch immer „exterritorial“ ist – und dort mit engagierten Personen ohne „festgefressene“ Ansichten noch freies Denken vorhanden ist.