Sind diese Innovationen wirklich durchdacht? Oder nur eine Ablenkung von dem großen Versagen der gesamten österreichischen Weinbaupolitik?
Irgendetwas läuft in Österreich gewaltig schief: Dank der guten Ausbildung und dem extremen Bemühen der Winzer/Weinerzeuger liegen die österreichischen Weine qualitativ an der Weltspitze! Diese Behauptung lässt sich über die Bewertungen bei den großen Weinprüfungen der Welt nachvollziehen: Ganz egal ob Rotweine, Weißweine oder Edelsüße. Sogar im Orangebereich ein Weltsieger! Also alles leicht nachzuvollziehen.
Aber auch, dass wir mit den Weinpreisen in der unteren Kategorie der Massenweine liegen. Diese Dissonanz muss ja Gründe haben. Diese Gründe gilt es, wertfrei zu suchen (und zu beheben), denn der Abwärtstrend ist extrem und zieht sich durch alle Sparten des Weinbaus!
Fakten: Eine Suche im Internet mit dem Begriff „Weingut kaufen“ zeigt, dass mittlerweile quer durch die die Regionen sogar Leitbetriebe – die noch vor kurzer Zeit „Herzeigebetriebe“ waren – angeboten werden…
Es zeigt ein dramatisches Winzersterben – die Anzahl der hauptberuflichen Vollerwerbswinzer reduzierte sich in zehn Jahren von 6500 auf knapp 3000 Betriebe; mit weiter fallender Tendenz.
Die Situation ist schwierig und unnötig – UND hausgemacht! Seit über 30 Jahren haben wir ein einzigartiges – mit hohem Kapital ausgestattetes! – Instrument für die Vermarktung: die ÖWM.
Weit über 150 Millionen Euro wurden bisher für das Weinmarketing investiert.
Aber was brachte es?
In Summe liegen wir in der Weinpreisentwicklung an einem europäischen Tiefpunkt. Es wäre daher angebracht alles einmal grundsätzlich in Frage zu stellen und neu zu überdenken!