Du betrachtest gerade Einladung zu einem neuen Denken und Handeln über Vinotheken und Weinfachgeschäfte 

Der Verfall der Preise liegt nicht an der Qualität – diese ist im Durchschnitt gut – sondern daran, dass sich in Österreich kein optimaler Fachhandel entwickeln konnte. Deshalb leitete sich das Weingeschäft in den letzten 20 Jahren in die Supermärkte ab. Diese Märkte haben die Mechanik des Günstigen – das ohne jegliche Beratung schnell ablaufen muss. Wie war es früher und gibt es Lösungen?

Beim Fleischer wurde man beraten, welches Stück für das zu kochende Gericht das ideale wäre – beim Weinkauf war das Kosten und Probieren vor dem Kauf normal. Heute, wo Zeit und jede Gesprächsminute Geld und Aufwand bedeutet, ist das Bemühen, mit minimalstem Personal ein Geschäft zu führen, Standard. 

Dass dieses personalarme, beratungslose System funktioniert, liegt an der Markenwerbung: Der Kunde weiß um sein für ihn richtiges Waschmittel, Zahnpasta usw. Wir wurden trainiert, aus dem Regal das richtige Produkt für die eigenen Bedürfnisse im Regal zu finden und zu kaufen. Die Kommunikation beschränkt sich auf: „Wo finde ich …“, „Gilt dieser Rabatt auch für zwei Flaschen zum Preis von einer“ und Ähnliches.

Das sensible, extrem vielfältige Weinangebot der Spezialisten hat in diesem System keine Chan-ce, deshalb muss ein einheitliches Angebot nach den Regeln der Masse ohne Kanten und Ecken angeboten werden. 

Der Markt für Besonderes wäre vorhanden – aber fast niemand deckt ihn ab. Vinotheken und Weinfachgeschäfte wären theoretisch die Lösung.

Aber nur theoretisch – denn beim Thema Weinfachhandel gibt es in Österreich einen historisch bedingten Knoten in den Köpfen.

„Ich arbeite ein Jahr lang mit aller Kraft an meinen Wein um 5 Euro – der Händler verkauft ihn um 9 Euro – und verdient 4 Euro ohne etwas zu tun!“ ist die Meinung.

Wie funktionieren die Weinfachgeschäfte Italiens, Frankreichs oder der Schweiz, welche die Supermärkte in Schach gehalten haben? Ein 20 Euro Wein von mittlerer Qualität kostet in diesen Ländern im Einkauf im Schnitt 7 bis 7.5 Euro. Die Marge pro Flasche liegt bei 12.5 bis 13 Euro. 

Kurz gedacht: Was diese Verbrecher des Handels verdienen – und mir bleibt nur die Arbeit! 

Anders gedacht: Würden Sie 20 Minuten als Händler für einen 6-Euro-Wein eventuell sogar verbunden mit einem Kostschluck beraten und dann dabei 1,80 verdienen? Noch dazu sind die Miet- und Personalkosten und der Wareneinsatz durch die Arbeit abzudecken. 

Von den Vinotheken und dem Weinfachhandel wird das erwartet. Dieser Vertriebsweg ist dadurch bei uns fast ausgestorben. Es lohnt sich nicht für den Weinfachhandel. Deshalb bemüht sich die Marke Built by Nature hochwertige, rare Weine in ein System zu bringen, das den Vinotheken zumindest 40 % sichert; mehr wäre nötig, ist aber zurzeit nicht machbar. Ein fairer Ausgleich zwischen Produzenten und Fachvertriebspartnern mit höheren Verkaufspreisen für Winzer und verkaufsmotivierende Rabatte für Fachhändler. Mehr Informationen können Sie dazu unter office@builtbynature.at anfordern.

Zusammengefasst: Wein ist ein Edelprodukt mit hohem Beratungsaufwand von engagierten Fachleuten, das Gesamtkosten verursacht, die abzudecken sind. An diesem System ist zu arbeiten – und neu zu denken.