Will man einen Wein wirklich ‚erleben‘, ist der Mund bzw. Gaumen darauf vorzubereiten: ein Weißbrot oder ähnliches dient üblicherweise dafür.
Ein Gespräch, ein gemütliches Zusammensitzen rund um ein Glas Wein erweckt den Wunsch, dazwischen mal etwas zu „beißen“. Soll es wieder ‚bloß‘ die Weißbrotschnitte sein..?
Insbesondere in Frankreich bemüht man sich schon lange – allerdings eher erfolglos – ein harmonisierendes, den Weingenuss verstärkendes Produkt zu entwickeln.
Denn die Realität ist: der Gaumen, der Mund, die Sinne – sie haben einen Tag mit vielfältigen Speisen, mit (mehr oder minder guten) Eindrücken hinter sich.
Das Glas Wein als ‚Krönung des Tages‘ hat mit diesen Lasten zu kämpfen, die Weißbrotschnitte kann das nicht entscheidend verändern.
Oder es werden mehrere Weine im Vergleich geprüft – denn es fordert die Sinne ebenfalls stark, jede Probe von „Null“ weg zu bewerten; dazu wäre eine Art ‚Katalysator‘ ideal.
Dazu: „Der Weg der Zufälle.“
A.) Ein Winzer beschäftigte sich mit Traubenkernmehl – das ist ja an sich nicht neu; wir wissen, dass im alten Rom dem Traubenkern eine besonderer Bedeutung zukam, das Traubenkernöl ist die Spitze edler Speisen. Das Traubenkernmehl verleiht Backwaren und Gerichten einen herzhaften und kernigen Geschmack, ohne Bitterstoffe.
B.) Die jüngste Bäckermeisterin Österreichs, die freiwillig den „nächtlichen“ Bäckerberuf als Lebensziel hatte. (Was nicht alle verstanden und eher abrieten, doch der ‚Dickkopf‘ setzte sich glücklicherweise durch.)
C.) Die Wege der beiden kreuzten sich; und das Glas Wein – als Krönung für besondere Anlässe – war natürlich beiden nicht fremd.
„Gemisch des Genusses“
Diese Begegnung führte vor über 17 Jahren zu einer experimentellen Phase: (wie) lässt sich Wein mit einem Gebäck verbinden, das einerseits dem Wein dient – und andererseits erfreulich zum Knabbern ist?
Eine verästelte Versuchsphase dauerte einige Jahre: das Traubenkernmehl von Rotwein und Weißwein unterscheidet sich, ja, sogar sortenspezifische Eigenschaften finden sich im Traubenkernmehl.
Wie verbinden sich das Olivenöl und der Dinkel mit den verschiedenen Traubenkernmehlen? Doch Aufgeben war keine Option!
Vor über zehn Jahren war dann das Ziel erreicht – in einem sehr stillen Weg findet sich ihr Weingebäck nun bei vielen Leadern, bei allen ‚Built by Nature‘-Winzern – mit dem erstaunlichen Erfolg: es dient dem ‚Erlebnis Wein‘ und hat dabei eine völlig eigenständige Note, die zum Knabbern verführt!
