Das Thema PIWI ist aber auch ein Problemfeld: Ein Fachvortag von Ingenieur Gartner zeigte völlig neue Krankheitsbilder, es ist ein stilles Thema, bei dem intensiv nach Lösungen gesucht wird. Der sichtbare Verlust der Resistenz mancher PIWIS, trotz ein- bis zweimaliger, intensiver Spritzung, ist ebenso evident … hier weiterlesen
Dieser Anfang des Jahres erschienene Artikel zum Thema PIWIS führte zu folgender Stellungnahme:
Von: Christian Waltl <kassier@piwi-international.org>
An: Sepp Baldrian – Der Weinbau <sepp.baldrian@der-weinbau.at>
Betreff: PIWI Artikel vom 4. Jänner 2023
Sg Hr. Baldrian
Der Vorstand von PIWI Österreich und PIWI International weißt ihren PIWI Artikel vom 4. Jänner aufs Schärfste zurück. Nicht nur ist er unprofessionell verfasst, auch benützen sie Aussagen von Erwin Gartner in ihrer Argumentation, die er so in keiner Weise getätigt hat.
Den PIWIS die Markfähigkeit abzusprechen ist schon sehr gewagt und die PIWI Pioniere als religiöse Fanatiker kleinzureden zeigt von einer journalistischen Polemik die die gesamte PIWI Szene nicht verdient hat. Es gibt Winzer die nur von PIWIs leben und für kleine und mittelgroße Winzer ist das Supermarktregal wenig erstrebenswert.
PIWI International hat bereits mehr als 1.000 Mitglieder aus 29 Ländern und wächst von Jahr zu Jahr um mehr als 10%.
In der Steiermark ist bereits jede 7. Pfropfrebe eine PIWI Rebe und mehrere internationale Forschungsprojekte sehen die PIWIs nicht nur nachhaltiger sondern in vielen Belangen den klassischen Rebsorten überlegen. Auch die Qualität der Weine ist mittlerweile unbestritten hoch und in zahlreichen Blindverkostungen werden die PIWIs extrem hoch bewertet.
Natürlich müssen diese Vorteile und noch wichtiger die unterschiedlichen Geschmacksrichtungen einer viel breiteren Kundenschicht zugänglich gemacht werden. Da sind wir dran und wir müssen unsere Marketingaktivitäten auch vielfach ausbauen, aber unterschätzen sie unsere Ambitionen nicht.
Wir sind überzeugt davon, dass schon sehr bald gar nicht mehr explizit von PIWIs gesprochen wird, sondern dass sich diese Weine aufgrund ihrer hohen Qualität sehr bald einen gewichtigen Platz im internationalen Weinmarkt erworben haben.
Mit besten Grüßen Christian Waltl & Wolfgang Renner Im Namen des gesamten Vorstandes von PIWI Österreich
Und
Alexander Morandell Obmann PIWI International
Vielen Dank für diese Reaktion!
Leider ist es sehr schwierig, eine wertfreie Diskussion zu beginnen, denn den PIWI-Sorten gehört zweifellos ein Stück der Zukunft; diese Sicht war der wesentlichste Bestanteil des Berichtes. Themen, die allerdings zu diskutieren wären:
Der sichtbare Verlust der Resistenz mancher PIWIS, trotz ein bis zweimaliger intensiver Spritzung ist ebenso evident. Ebenso zu thematisieren ist die Reaktion des Marktes hinsichtlich des Kaufs und Angebots:
PIWIS sind im Moment nämlich nicht marktfähig – was wurde aus dem Roesler, dem Rathay, dem Seifert? Haben Sie in den Supermärkten einen Donauriesling gesehen? Im wesentlichen Massenmarkt des Lebensmittelhandels findet sich kaum ein PIWI.
Es sind Fakten, die zu untersuchen und zu diskutieren wären, um Maßnahmen am Markt zu entwickeln.
PIWIS werden von bewundernswerten Pionieren wie eine Religion gesehen – ihnen ist zu danken, dass dieses Thema lebt und sich weiter entwickeln wird. Dieser Satz ist als Dank an die Pioniere zu sehen – Anni Paradeiser, Georg Weiss, Wolfgang Renner uva – die gegen alle Widerstände diesen Weg in das Bewusstsein brachten.