Die Basis für unseren Weinbau hat eine großartige Ausgangslage. 70 % werden im Inland konsumiert. Im Bereich der Vielfalt mit dem besten Edelsüßweinbaugebiet der Welt, einer der besten Weißweinregionen der Welt, und bei Rotwein reicht es für Weltmeistertitel wie in London. Die Qualität liegt weit über dem Durchschnitt aller Weinbauländer, wie die internationalen Awards beweisen. So eine Basis hat weder Frankreich, Italien, Deutschland noch die Neue Weinwelt.
Das sind reale Fakten. Die Situation ist aber eine andere: Das Weinland liegt großteils in einer depressiven Stimmung, verbunden mit Zukunftsangst.
Unser Weinbau ist, wie Dr. Marko sagte, „falsch abgebogen“. Bei Red Bull hat man das erkannt und geändert. Wir sollten erkennen, dass auch ein Spurwechsel im Weinbau möglich ist – die Basis ist top. Wie einst der EU-Kommissar Fischler sagte: Österreich wäre der Feinkostladen Europas. Im Bereich Wein stimmt das bereits jetzt.
Einfach alte Zöpfe hinterfragen, neu orientieren und eventuell abschneiden. Sicher nicht einfach, die überbordende Verwaltung zu reformieren, die ÖWM – eine an sich gute, wenn auch sehr teure Idee eines zentralen Marketings – neu zu entfachen. Dabei sollte man sich nur auf Maßnahmen konzentrieren, die das Ziel haben, den österreichischen Wein als das zu positionieren, was er ist: ein edler Genuss. Der Weinwirtschaft den Größenwahn als falschen Weg zu erklären, die wenig sinnvollen Protz-Bau-Wineries nicht als nachahmenswertes Ziel zu definieren – zurück zu den Wurzeln.
Es gilt, den Mut aller Institutionen für Veränderung zu stärken. Gerade die Kammer bis hin zum Weinbaupräsidenten als Standesvertreter sowie die ÖWM sollten die Öffentlichkeitsarbeit mit aller Klarheit angehen: Wie kann „ein Kilogramm Qualitätstrauben“ je nach Region 1 bis 2,5 Euro kosten, während Weine, gefüllt und mit Handelsspannen, um 3 bis 5 Euro angeboten werden? Es gibt genug Themen, die der Konsument problemlos versteht und die den Wert einer Flasche österreichischen Weines erkennen und honorieren lassen.
In Summe, trotz allem Ärger: Unser Wein hat eine riesige und großartige Zukunft, aus einem weltbekannten Kleinstaat mit einer kleinen, überschaubaren Weinfläche von bewiesener Topqualität.
Gehen wir es gemeinsam 2025 an – dass uns die Zukunft gehört!