Eine Analyse der internationalen Agentur für Traube und Wein

Über die gesamte Entwicklung des Weltmarktes die erstaunliche Tendenzen aufzeigt.

Der expansivste Markt, der letzten Jahre China schrumpft. Europa ist nach wie vor dominant. Der Weinmarkt und die Konsumation stabilisierte sich und eine Angst vor Einbrüchen ist unangebracht. 

6. Juni 2023, Cádiz, Spanien

Im Rahmen des 44. Weltkongresses für Rebe und Wein in Spanien stellte der Generaldirektor der OIV den Stand des weltweiten Reben- und Weinsektors 2022 vor.

TRAUBENPRODUKTION

Die globale Fläche, die unter Trauben steht, wird auf 7,3 Millionen Hektar geschätzt. Weltweite Traubenproduktion: 

80,1 Millionen Tonnen.

Überblick über die Traubenproduktion

Seit dem Jahr 2000 ist der Anteil der nicht gepressten Trauben deutlich gestiegen, was vor allem auf den Anstieg der Produktion von Tafeltrauben zurückzuführen ist, der sich in zwanzig Jahren fast verdoppelt hat.

Die Weltproduktion von Trauben im Jahr 2022 wird auf 80,1 Millionen Tonnen geschätzt. Dies entspricht einem Rückgang von 3 % im Vergleich zu 2021. Die Traubenproduktion hat sich seit 2013 stabilisiert. China ist mit 15,6 Mio. t der mit Abstand größte Produzent, gefolgt von Italien (8,1 Mio. t) und Frankreich (6,2 Mio. t). Im Jahr 2022 produzierten 93 Länder frische Trauben, und die zehn größten Produzenten machen 70 % der weltweiten Gesamtproduktion aus. 

Was die weltweiten Rebflächen betrifft, so gibt es seit 2017 einen stabilen Trend. Dies kann auf 2 Hauptfaktoren zurückgeführt werden:

Erstens hat sich die Wachstumsrate der chinesischen Weinberge nach dem Boom Anfang der 2000er Jahre allmählich verlangsamt. 

Zweitens wird das Wachstum der Weinberge in der EU, die derzeit 46 % der weltweiten Rebfläche ausmachen, nach wie vor durch das Genehmigungssystem für Neuanpflanzungen eingeschränkt.

TAFELTRAUBE

Die Tafeltraubenproduktion stieg 2022 im Vergleich zu 2021 um +3 % und erreichte ein Volumen von  31,5 Millionen Tonnen. Die zehn größten Erzeugerländer sind: China, auf das 40 % der Weltproduktion entfallen, gefolgt von Indien, der Türkei, Ägypten, dem Iran, Usbekistan, Italien, den Vereinigten Staaten, Brasilien und schließlich Peru.

Asien ist der wichtigste Kontinent für die Produktion von Tafeltrauben und übertrifft alle anderen. Tatsächlich konzentriert sich mehr als die Hälfte der Tafeltraubenproduktion auf diese Region. Europa ist bis auf wenige Ausnahmen vor allem auf den Anbau von Weintrauben spezialisiert. 

Schließlich zeigen Länder wie die USA, Chile, Südafrika und Brasilien einen ausgewogenen Ansatz bei der Traubenproduktion, zu dem verschiedene Traubensorten einen bemerkenswerten Beitrag leisten.

GETROCKNETE TRAUBEN

Im Jahr 2022 erreichte die Weltproduktion von getrockneten Trauben 1,4 Millionen Tonnen, was einem Anstieg von 7 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. 

Die Produktion von getrockneten Trauben konzentriert sich stark auf Asien und Amerika, die mehr als 90 % der Weltproduktion ausmachen. 

Unter den Hauptproduzenten hat die Türkei mit 28 % den größten Anteil, gefolgt von den Vereinigten Staaten mit 22 %. Es ist erwähnenswert, dass China zu einem wichtigen Akteur im Sultaninensektor geworden ist und seine Produktion seit 2000 auf 170.000 Tonnen mehr als verdoppelt hat.

Wein im Überblick

WEINPRODUKTION

Im Jahr 2022 wird die weltweite Weinproduktion, ohne Säfte und Moste auf 258 Mhl geschätzt, was einem Rückgang von fast 3 Mhl (-1 %) im Vergleich zu 2021 entspricht. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Erntemenge in Europa trotz der Dürre und Hitzewellen im Frühjahr und Sommer höher als erwartet ausfiel und auf der Südhalbkugel ein durchschnittliches Produktionsniveau verzeichnet wurde.

Insgesamt kann davon ausgegangen werden, dass das weltweite Weinproduktionsvolumen 2022 zum vierten Mal in Folge leicht unter dem 20-Jahres-Durchschnitt liegt

WEINKONSUM

Der weltweite Weinverbrauch im Jahr 2022 wird auf 232 Mio. hl geschätzt. Dies entspricht einem Rückgang von 1 % im Vergleich zu 2021.

Der negative Trend, der 2018 begann, ist hauptsächlich auf den Rückgang des chinesischen Verbrauchs zurückzuführen, der um durchschnittlich 2 Mhl pro Jahr gesunken ist, sowie auf die Covid-19-Gesundheitskrise.

Im Jahr 2022 führten die Energiekrise und Störungen in den globalen Lieferketten zu höheren Produktions- und Vertriebskosten, was zu höheren Weinpreisen führte. und eine hohe Inflation, die die Kaufkraft der Verbraucher beeinträchtigt.

WEINHANDEL

Im Jahr 2022 entwickelte sich der internationale Weinhandel stark, wobei die weltweiten Weinexporte 106 Mio. hl erreichten. Dies entspricht zwar einem leichten Mengenrückgang von 6 % gegenüber dem Vorjahr, stellte aber wertmäßig einen Rekordwert dar und stieg im Vergleich zum Vorjahr um 9 % auf 38 Mrd €. 

Zu diesem bemerkenswerten Wertzuwachs trug auch die starke Marktnachfrage nach Schaumwein bei. Unter den verschiedenen Weinkategorien war er der einzige, der sowohl Mengen- als auch Wertzuwächse verzeichnete, mit einem Wachstum von   5 % bzw. 18 %.