Wein – ein Hit, der Preis ist Nebensache
Das zu behaupten, wo doch überall die Entwicklung negativ dargestellt wird, dass der Konsum rückläufig sei, die Preise im Keller sind, klingt fast wie PR, ist es aber nicht.
Die Wein- und Kulinarikmesse in Klagenfurt, als Modell für die Zukunft unserer Weine. Der Veranstalter Wein&Gensusswelt präsentierte 33 Winzer, mehr als 300 Gäste verkosteten und kauften – in der Preisklasse von 130 Euro abwärts, wobei die „günstigen“ ab 15 Euro lagen. Der Preis war eine reine Nebensache. Die Qualität beeindruckte und sonst nichts. Der Andrang der Besucher musste sogar gebremst werden, da im Konzerthaus die behördlichen Auflagen hinsichtlich der Besucheranzahl erfüllt werden mussten. Es klingt so unglaubhaft, aber die ausstellenden Winzer und Besucher waren begeistert.
Die Entstehungsgrundlage
Sicher: dieser extreme Erfolg war nicht vom Zufall bestimmt. Magister Georg Unterrainer entwickelte in Zusammenarbeit mit dem Team von „Der Weinbau“ in einem nun schon fast zehnjährigen Prozess einen Weinvertrieb der anderen Art. Qualität ist der absolute Anspruch, die Preise sind nachrangig. Im Gegenteil: mit der Marke „Built by Nature“ ist es Ziel, die Preise kontinuierlich zu erhöhen und dadurch Qualitäts-Handarbeit zu fördern, um noch besser zu werden. Es erklärt sich einfach: richtige Qualitätsarbeit ist extrem aufwendig und nur steigerbar, wenn das auch vom Konsumenten erkannt und bezahlt wird.
In der Zeit der uniformen Masse in discounterorientierten Supermärkten hat Wein von echter Größe keine Chance, aber diese Weine haben einen beachtlichen Markt – so war zumindest die These, als Georgs Salon sowie Built by Nature entstanden. Einfach war es nicht. Mit vielen Events und und vor allen Dingen diese Weine zu kosten und erleben zu lassen, war mühsam – aber es entwickelte sich langsam ein Interesse, das sich beständig erhöhte.
Es war mühsam – aber es entwickelte sich langsam ein Interesse, das sich beständig erhöhte.
Die Wein- und Kulinarikmesse, aus einer privaten Initiative von Georg Unterrainer und dem Weinbauteam entstandenes Event offen für alle österreichischen Weinbaubetriebe aber mit Vorgaben, zeigt, wo unsere Zukunft liegen könnte. Mit Masse ist unser Weinland verloren. Der Grüne Veltliner aus der TV-Werbung, der um 1,20 Euro angeboten wird, ist ein unverständliches Zeichen, wenn man bedenkt, dass Qualitätstrauben zwischen 1,50 bis 2,50 Euro pro Kilogramm gesucht werden. Mit den günstigen Trauben der Menge, die zwischen 45 und 60 Cent pro Kilogramm kosten, ist es ebenfalls unmöglich. Wie geht es dann? Ein Kosten sagt alles: der Genuss und die Freude fehlen bei dieser alkoholischen Lösung. Leider ist es ein Trend der Zeit, solche Getränke zu produzieren.
Zurück zur Wein- und Kulinarikmesse: Es war ein faszinierendes Erlebnis – wie Wein, Winzer und Konsumenten eine Einheit aus Freude und Genuss bildeten und einen besonderen Abend genossen haben.